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Sparta

Ö/F/D 2022, 101 min
R: Ulrich Seidl, K: Wolfgang Thaler, Serafin Spitzer, Sch: Mona Willi,, D: Ulrich Seidl, Veronika Franz, H: Georg Friedrich, Florentina Elena Pop, Hans-Michael Rehberg, Marius Ignat, u.a.ab 04.05.2023

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Wir haben gezögert, diesen Film zu zeigen. Die Diskussionen und Vorwürfe über die Dreharbeiten waren schwer (Spiegel, Standard). Das Thema des Films ist ein Tabu und doch Realität in unserer Gesellschaft, brisant und höchst sensibel: Kindesmissbrauch, in diesem Fall an Buben. Wir zweifeln nicht an Seidls hehren Absichten. Aber: Würde ich mein Kind als „Darsteller“ zu einem Dreh mit diesem Thema lassen? Ein klares Nein! Warum soll dies dann bei Kindern aus prekären Verhältnissen aus Rumänien unproblematisch sein?

Anderseits hat sich aus den Vorwürfen kein strafrechtliches Thema ergeben. Ein Nicht-Zeigen bei uns wäre ein Vorenthalten eines Filmes eines anerkannten Regisseurs. Hier schleicht sich auch eine grundsätzliche Frage ein. Wo beginnt heuchlerisches Moralisieren, das in Zensur endet? Wenn heute Seidls Film nicht gezeigt werden darf, was ist morgen verboten? Jede und jeder soll sich entscheiden können, ob er Sparta im Kino sehen will. Das geht nur, wenn wir den Film zeigen. Das ist unsere Aufgabe als Kino und Kulturort.

In „Sparta“ (das Bruderstück zu „Rimini“) spielt Georg Friedrich einen Phädophilen, der nach Rumänien geht. Kämpfend gegen seine kranke Störung, beginnt er, sich Buben anzunähern.