Eine Frau als Vorstandsdirektorin – was auch heute noch eine Seltenheit ist, war es erst recht in den 1950er-Jahren. Die Schauspielerin Anita Zieher schlüpft in die Rolle der Margarethe Ottillinger und zeichnet den außergewöhnlichen Werdegang dieser Frau nach, die mit großer Entschlossenheit und Durchhaltevermögen ihr eigenes Leben und die wirtschaftlichen Geschicke Österreichs im 20. Jahrhundert gesteuert hat.
Margarethe Ottillinger (1919 – 1992) war eine Pionierin der österreichischen Wirtschaftsgeschichte und zeitweise eine der mächtigsten Personen in der österreichischen Wirtschaft. Margarethe Ottillinger wächst in einem Dorf in Mauerbach auf und entwickelt schon als Kind ehrgeizige Pläne. Sie besucht das Gymnasium in Wien und schließt als eine der ersten Frauen die Hochschule für Welthandel ab. Mit 28 Jahren wird sie Sektionsleiterin im Planungsministerium und erarbeitet dort Wirtschaftspläne für den Wiederaufbau Österreichs nach dem zweiten Weltkrieg. Doch ihre Karriere wird plötzlich gestoppt: 1948 wird sie auf der Ennsbrücke bei St. Valentin an der Grenze zur russischen Besatzungszone festgehalten. Man wirft ihr Spionage für die Amerikaner vor. In der Kommandantur in Baden versucht man sie durch Folter zu einem Geständnis zu zwingen. Sie wird in die Haftanstalt in Neunkirchen überstellt, wo man sie zur Haft in einem Arbeitslager in Russland verurteilt. Die furchtbaren Lagerbedingungen überlebt sie nur knapp. Dank des Staatsvertrags wird sie nach 7 Jahren entlassen und kommt am 25. Juni 1955 zurück.
12.3.24, 18 Uhr, Eintritt 14 EUR, CP Card 2 EUR ermäßigt
Freigegeben ab k.A.
– Margarethe Ottillinger
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