24 Stunden in Bad Vöslau. Sechs bis acht Monate am Stück. Solange bleibt die rumänische Pflegerin Sadina Lungu bei der 85-jährigen Elisabeth Pöschl, seit vielen Jahren. Sadina ist ihr pflegende Stütze und Freundin zugleich, rund um die Uhr.
Die beiden kennen sich sehr gut, sie verstehen und mögen einander. Als eingespieltes Team scherzen und schimpfen sie in gelernter Routine. Das Leben Sadinas allerdings ist eintönig und kräfteraubend, Tag für Tag verrichtet sie die gleichen Arbeiten, ist für Elisabeth da, unabhängig von ihrem eigenen Gemütszustand. In ihrer weit entfernten Heimat hat sie die eigene Familie, die engsten Freundinnen zurückgelassen.
In ruhiger Beobachtung gelingt Regisseur Harald Friedl nicht nur eine Würdigung seiner beiden Protagonistinnen, sondern eine Würdigung des Pflegeberufes an sich. Denn Sadina steht stellvertretend für alle osteuropäischen 24-Stunden-Betreuerinnen. In Österreich arbeiten rund 60.000 von ihnen, oft unter schlechten Bedingungen. Entstanden ist eine emotionale, berührende Dokumentation, die sehr nachdenklich stimmt. Die Missstände in der Pflege zu beseitigen, sollte in unser aller Interesse sein.
Freigegeben ab k.A.
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